Die Menschen im Eichsfeld sind von der verschärften Grenzsituation besonders stark betroffen. In der historisch gewachsenen Region bestehen enge kulturelle und familiäre Bindungen zwischen Ost und West. Mit der deutschen Teilung werden sie abrupt unterbrochen. Ab 1954 errichtet das SED-Regime offiziell ein „Sperrgebiet". Es besteht aus einem zehn Meter breiten „Kontrollstreifen" unmittelbar entlang der Grenze, einem 500 Meter breiten „Schutzstreifen" sowie einer fünf Kilometer breiten „Sperrzone". Das Gebiet in direkter Grenznähe ist zeitweise vermint oder mit Selbstschussanlagen ausgerüstet. Hundelaufanlagen, Signalzäune und Stacheldraht sollen jeden Fluchtversuch verhindern. Etwa 30.000 Grenzsoldaten bewachen die Grenze und haben den Befehl, jeden Flüchtenden aufzuhalten – notfalls mit Waffengewalt. An der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer kommen mehrere hundert Menschen ums Leben. Nur an wenigen Stellen ist es unter strengsten Kontrollen möglich, die innerdeutsche Grenze zu passieren. In Folge des Transitabkommens zwischen der DDR und der Bundesrepublik, das Reiseerleichterungen zwischen West-Berlin und der Bundesrepublik festlegt, wird am 21. Juni 1973 der Grenzübergang Duderstadt-Worbis eröffnet.
Nächtliche Verhöre treiben die Häftlinge in der Untersuchungshaftanstalt Frankfurt/Oder an den Rand des Zusammenbruchs.
Historischer Ort