Orte der Repression

Isolation Hunger Geheimdienst MfS Schlafentzug Ausreise Hinrichtung Flucht Willkür

Berlin-Rummelsburg

placeholder9
Ab 1951 nutzt die Volkspolizei das Gefängnis Rummelsburg und funktioniert es zur Strafvollzugsanstalt um. Die Inhaftierten müssen Zwangsarbeit in verschiedenen „Volkseigenen Betrieben“ leisten.
placeholder9
Eine Doppelschleuse passieren die Gefangenen bei ihrer Ankunft in Rummelsburg.
placeholder9
Das weite Gelände rund um das Gefängnis Rummelsburg ist scharf gesichert.

„Ich wurde einem Arbeitskommando zugeteilt, das sich mit der Herstellung von Batterien befasste, eine äußerst gesundheitsschädliche Arbeit. In einer kleinen, unglaublich schmutzigen Arbeitshalle innerhalb des Anstaltsgeländes arbeiteten die Gefangenen mit altertümlichen Werkzeugen, […]. Beißender Säuredampf waberte durch die Luft.“ Wolfgang Welsch ist von 1964 bis 1965 im Gefängnis Rummelsburg inhaftiert. Die Häftlinge müssen schwere Arbeit verrichten, die oft gesundheitsgefährdend ist.

Das Gefängnis Rummelsburg ist ab 1951 Strafvollzugsanstalt der Volkspolizei. Auch viele als Fluchthelfer verurteilte Westdeutsche sitzen hier ein, bevor sie von der Bundesrepublik „freigekauft“ werden.

Bereits 1877/79 wird das „Arbeitshaus“ errichtet, bestehend aus Arrest- und Wirtschaftsgebäuden sowie einer Krankenstation. Die Nationalsozialisten wandeln es nach 1933 zum „Städtischen Arbeits- und Bewahrungshaus“ um, in dem vor allem so genannte „Asoziale“ Zwangsarbeit leisten müssen. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzt auch die sowjetische Besatzungsmacht das Arbeitshaus weiter, bis das Gelände 1951 an die Volkspolizei übergeben wird. Sie funktioniert es zu einer Strafvollzugsanstalt um, in der die Inhaftierten in Arbeitskommandos eingesetzt werden. Sie sind unter anderem gezwungen für den Volkseigenen Betrieb Leuchtenbau, die Elektro Apparate Werke in Treptow sowie Rewatex zu arbeiten. In den 1970er und 1980er Jahren sind mehrere tausend Häftlinge im Gefängnis Rummelsburg untergebracht. Im Oktober 1990 wird hier Erich Honecker, ehemaliger Staatsratsvorsitzender der DDR, nach seiner Verhaftung für eine Nacht festgehalten.

 
mehr
Besucherinformation
 
Deutsche Demokratische Republik (DDR) Sowjetische Besatzungszone (SBZ) SBZ/DDR
Berlin Rostock Leipzig Leipzig, Hinrichtungsstätte Berlin, Checkpoint Charlie Sachsenhausen Rostock Dresden, Münchner Platz Buchenwald Potsdam, Leistikowstraße Gera, Amthordurchgang Hoheneck Magdeburg Neustrelitz Mödlareuth Jamlitz Bautzen Berlin, Normannenstraße Weesow Cottbus Untersuchungshaftanstalt Waldheim Dresden, Bautzner Straße Halle, Roter Ochse Mühlberg Berlin-Rummelsburg Erfurt, Andreasstraße Berlin-Hohenschönhausen Schwedt Erinnerungsort Torgau Justizunrecht - Diktatur - Widerstand Berlin, Magdalenenstraße Torgau, Jugendwerkhof Berlin-Pankow Fünfeichen Neubrandenburg Berlin, „Tränenpalast“ Cottbus Strafvollzugsanstalt Bützow Berlin, Bernauer Straße Chemnitz Frankfurt/Oder Brandenburg-Görden Potsdam, Lindenstraße Suhl Schwerin, Demmlerplatz Eichsfeld Ketschendorf Marienborn Leipzig, Runde Ecke Berlin-Marienfelde

"Ich werde wieder Schlange stehen, und wenn es noch länger dauert."

Abschied von Familie und Freunden auf unbestimmte Zeit bedeutet die Ausreise aus der DDR über den "Tränenpalast" am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin.

Historischer Ort
schliessen
 
Seite drucken
Bildnachweis