Zwischen 1927 und 1935 nach einem Konzept für humanen Strafvollzug mit Werkstätten und Fortbildungsmöglichkeiten für Häftlinge errichtet, nutzen die Nationalsozialisten das Gefängnis als Haftanstalt für Kriminelle, aber auch für politische Häftlinge. Erich Honecker, später Staatsratsvorsitzender der DDR, ist hier einige Jahre inhaftiert. Ab 1940 werden in Brandenburg-Görden auch Hinrichtungen durchgeführt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernimmt die sowjetische Besatzungsmacht das Gefängnis und führt es als Untersuchungshaftanstalt weiter. Sowjetische Militärtribunale (SMT) verurteilen Tausende zu Lagerhaft, Deportation oder zum Tod. Nach der Gründung der DDR wird das Gebäude an das Ministerium des Innern (MdI) übergeben. Zahlreiche Inhaftierte sind der Willkür der Wachhabenden ausgesetzt und verbüßen unter härtesten Bedingungen ihre oft langjährigen Strafen. Die Zellen sind permanent überbelegt, der Belegungshöchststand wird Ende 1973 mit 3.450 Häftlingen erreicht. Sie arbeiten an veralteten Maschinen und unter oft gesundheitsschädigenden Bedingungen in der Holzverarbeitung, im Bekleidungs- und im Getriebewerk Brandenburg. 1975 wird im Hinrichtungsraum eine Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus eingerichtet. Noch 1988 beschließt das Ministerium für Kultur der DDR den Bau eines „Museums des antifaschistischen Widerstandskampfes" in Brandenburg-Görden.
Bis 1989 sitzt das Ministerium für Staatssicherheit in der Normannenstraße und überzieht von hier aus die gesamte DDR mit einem Überwachungs- und Spitzelsystem.
Historischer Ort