„Ich habe nicht gefragt: Weswegen bist Du abgehauen? Weil ich auch nicht gefragt werden wollte, warum ich abgehauen bin." Wilfried Seiring kommt 1957 in das Notaufnahmelager in Berlin-Marienfelde. Die Erleichterung über die geglückte Flucht wird überschattet durch Misstrauen gegenüber anderen Flüchtlingen. Immer wieder wird im Notaufnahmelager auf die Gefahr von Spionen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) hingewiesen.
Das Notaufnahmelager Marienfelde in West-Berlin dient als zentrale Anlaufstelle für Menschen, die der SED-Diktatur den Rücken kehren.
„Machen Sie nur, dass Sie rauskommen, die Polizei ist gleich bei Ihnen in der Wohnung!" rufen Nachbarn dem Vater der 16-jährigen Elke Mathern zu. Nur mit dem Nötigsten flieht die Familie aus ihrer Wohnung in der Bernauer Straße. Die Häuser liegen unmittelbar an der Grenze. Sie gehören zu Ost-Berlin, der Bürgersteig aber liegt bereits im Westen. In den Wochen nach dem Mauerbau im August 1961 werden die Wohnungen geräumt, die Bewohner zwangsumgesiedelt und die Türen sowie Fenster zugemauert.
Die Bernauer Straße in Berlin wird zum Schauplatz dramatischer Fluchtversuche und zu einem Symbol für die Unmenschlichkeit der deutschen Teilung.
„Rüber will ich, du Ochse!" Am Checkpoint Charlie nimmt Burkhard Niering, Wehrpflichtleistender bei der Bereitschaftspolizei, am 5. Januar 1974 einen Kontrolleur der MfS-Passkontrolleinheit als Geisel. So will er auf die West-Berliner Seite gelangen. Grenzsoldaten der DDR eröffnen das Feuer auf den 23-jährigen und verwunden ihn tödlich.
Der Checkpoint Charlie ist einer der bekanntesten Grenzübergänge Berlins. Zahlreiche Fluchtgeschichten – geglückte wie fehlgeschlagene – sind mit diesem Ort verbunden.
Verzweiflung, Abschiedsschmerz und die Ungewissheit, wann ein Wiedersehen möglich ist: Im „Tränenpalast" wird die deutsche Teilung mit Händen greifbar. Für die meisten Menschen aus der DDR endet der Weg hier. Sie müssen ihre Verwandten und Bekannten aus dem Westen verabschieden – oft unter Tränen.
Der „Tränenpalast" ist die gläserne Abfertigungshalle am Bahnhof Friedrichstraße für die Ausreise von Ost- nach West-Berlin.
„Aktion Ungeziefer", so nennt die SED-Diktatur die Zwangsumsiedlung von Menschen, die im innerdeutschen Grenzgebiet leben. Als „politisch unzuverlässig" eingestuft und nicht selten Opfer von Denunziationen, müssen sie im Juni 1952 ihre Häuser und Höfe verlassen, nachdem die DDR die Grenze zur Bundesrepublik bis auf wenige Transitrouten geschlossen hat. Ohne das Ziel zu kennen, werden sie in Züge verladen. Weit im Hinterland erhalten sie neue Wohnungen, die in der Regel unter dem Wert ihres ursprünglichen Eigentums liegen.
Am Grenzübergang Duderstadt-Worbis in der Region Eichsfeld wird die deutsche Teilung greifbar.
Ein weißer Streifen auf der Autobahn 2 markiert die Nahtstelle zweier politischer Systeme. Einfach überqueren kann man ihn nicht. Für Millionen Bundesbürger ist die Grenzübergangsstelle Marienborn ein beängstigendes Bollwerk. Für viele Menschen in der DDR bedeutet Marienborn das Ende ihrer Flucht und den Beginn eines neuen leidvollen Weges als politischer Häftling.
Nahe der kleinen Ortschaft Marienborn liegt der größte und bedeutendste Grenzübergang zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland.
Als „Little Berlin" erlangt Mödlareuth traurige Bekanntheit. Der nur 50 Einwohner zählende Ort liegt exakt auf der Grenze zwischen der sowjetischen und der amerikanischen Besatzungszone. Entlang des Tannbachs, der durch den Ort fließt, wird das Dorf geteilt. Jahrhundertealte familiäre, gesellschaftliche und wirtschaftliche Verbindungen werden abrupt durchtrennt.
Auf Befehl der DDR-Staatsführung werden 1952 Sperranlagen an der innerdeutschen Grenze errichtet. Der bisher noch eingeschränkt mögliche Grenzverkehr ist nun unmöglich. Das Dorf Mödlareuth ist in zwei Hälften geteilt.
Flucht wird überschattet durch Misstrauen gegenüber anderen Flüchtlingen.
http://www.orte-der-repression.de/einrichtung.phpFlucht im geteilten Deutschland widmet.
http://www.orte-der-repression.de/einrichtung.phpFlucht leiden sie auch an der Ungewissheit über ihre Zukunft.
http://www.orte-der-repression.de/einrichtung.phpInmitten der Kleinstadt Neustrelitz betreibt das Ministerium für Staatssicherheit 34 Jahre lang eine Untersuchungshaftanstalt.
Historischer Ort