1855 vor den Toren der Stadt erbaut, nutzen auch die Nationalsozialisten das Gefängnis. Nach einer kurzen Phase als größtes Jugendgefängnis Deutschlands wird es ab 1939 als reines Frauengefängnis genutzt. Ein alliierter Luftangriff zerstört das Gebäude stark. Nach 1945 ist es der ostdeutschen Justizverwaltung unterstellt. Die Häftlinge sind hauptsächlich wegen typischer Nachkriegsvergehen verurteilt: Hamsterkäufe, Diebstahl, Schieberei. Auf Grund der Verwüstungen durch den Luftangriff fehlt es an allem. Hunger, Krankheit und Tod gehören zum Alltag. Als 1951 das Gefängnis dem Innenministerium unterstellt wird, verschärft sich das Haftregime erheblich. Ab Mitte der 1960er Jahre sitzen immer mehr politische Gefangene ein, in den 1970er und 1980er Jahren liegt der Anteil an politischen Häftlingen im Schnitt bei 70 bis 80 Prozent. Die meisten haben versucht, aus der DDR auszureisen oder zu fliehen. 340 der 540 Gefangenen haben im Herbst 1983 einen Antrag auf Ausreise gestellt und sind deswegen verurteilt. Etwa 20 Prozent aller Gefangenen, die durch die Bundesrepublik Deutschland freigekauft werden, sind hier inhaftiert. Das Gefängnis umfasst damit den höchsten Anteil an „freigekauften" Häftlingen. Von Cottbus aus werden die „Freigekauften" in die MfS-Untersuchungshaftanstalt nach Chemnitz transportiert, in der alle vor der Übergabe zusammen gezogen werden. Insgesamt sind von 1950 bis 1989 über 20.000 Menschen in Cottbus inhaftiert.
In der Strafvollzugsanstalt Bützow sind viele Hotelbesitzer der Ostseeküste inhaftiert, die im Zuge der "Aktion Rose" vom SED-Regime enteignet werden.
Historischer Ort