Das repräsentative Gebäude am Leipziger Innenstadtring wird seit 1950 vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR genutzt. Zu den Bezirksverwaltungen des MfS gehören jeweils Untersuchungshaftanstalten. Das Leipziger Gefängnis befindet sich als Teil eines Justizkomplexes in einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert in der Beethovenstraße. Auch die Strafvollzugseinrichtung des MdI liegt unmittelbar angrenzend. Ein direkter Zugang vom Polizeirevier in die Untersuchungshaftanstalt zeigt, wie eng die Zusammenarbeit der verschiedenen „Sicherheitsorgane" in vielen Fällen war. Die Untersuchungshaftanstalt hat 1988 Platz für 98 Häftlinge, die Durchschnittsbelegung liegt im selben Jahr bei 45.
Am Abend des 4. Dezember 1989 wird die MfS-Bezirksverwaltung in der „Runden Ecke" von Demonstranten besetzt. Sie reagieren auf die Nachricht, dass hinter den verschlossenen Türen zahllose Akten vernichtet werden. Die Demonstranten finden Brieföffnemaschinen, Kassetten mit abgehörten Telefongesprächen und zahllose Aktenordner, die das ganze Ausmaß der Überwachung erahnen lassen. Hastig zerrissenes oder geschreddertes Papier zeigt die Angst der MfS-Mitarbeiter vor der Entdeckung ihrer Taten.
In der zentralen Hinrichtungsstätte der DDR in der Leipziger Alfred-Kästner-Straße werden zum Tode Verurteilte seit 1968 durch den "unerwarteten Nahschuss in das Hinterhaupt" hingerichtet.
Historischer Ort