Orte der Repression

Isolation Hunger Geheimdienst MfS Schlafentzug Ausreise Hinrichtung Flucht Willkür

Neustrelitz

placeholder9
Das kleine Gefängnis in Neustrelitz dient bis 1987 als Untersuchungshaftanstalt.
placeholder9
Das Gefängnis liegt mitten in der Stadt und ist von außen kaum als solches zu erkennen.

Glasziegel und Sichtblenden verhindern die Orientierung der Häftlinge. Die meisten ahnen nicht einmal, wo sie sich befinden. Demselben Zweck dienen schwarze Vorhänge vor Gittertüren und Fenstern auf den Korridoren  –  auch beim Gang zur Vernehmung sollen die Häftlinge keine Anhaltspunkte zur Identifikation ihres Aufenthaltsorts erhaschen können.

Die Bezirksverwaltung Neubrandenburg des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) unterhält von 1953 bis 1987 ihre zentrale Untersuchungshaftanstalt in der Kleinstadt Neustrelitz.

Die um die Jahrhundertwende erbaute Haftanstalt in der Töpferstraße ist aufgrund ihrer Lage und der Geheimhaltung des MfS ein von außen kaum erkennbares Gefängnis für politische Häftlinge. Das Gebäude ist nur mit einfachsten sanitären Anlagen ausgestattet. Im Normalfall kann es bis zu 45 Häftlinge aufnehmen. 1966 sitzen im Schnitt 20 Menschen ein, in den 1970er Jahren steigt die Zahl der Inhaftierten an. Dringend erforderliche Modernisierungen werden immer wieder aufgeschoben, da seit 1966 im Zuge der Verlagerung der MfS-Bezirksverwaltung von Neustrelitz nach Neubrandenburg auch über einen Gefängnisneubau nachgedacht wird. Erst Ende 1972 erhalten die Zellen Waschbecken und Toiletten. Nach dem Umzug der Untersuchungshaftanstalt in das neu errichtete Gefängnis auf dem Lindenberg in Neubrandenburg wird das alte Gebäude 1987 an die Volkspolizei übergeben.

 
mehr
Besucherinformation
 
Deutsche Demokratische Republik (DDR) Sowjetische Besatzungszone (SBZ) SBZ/DDR
Berlin Rostock Leipzig Weesow Buchenwald Berlin-Hohenschönhausen Dresden, Münchner Platz Marienborn Berlin, Bernauer Straße Torgau, Jugendwerkhof Gera, Amthordurchgang Erfurt, Andreasstraße Rostock Cottbus Untersuchungshaftanstalt Berlin, „Tränenpalast“ Potsdam, Lindenstraße Cottbus Strafvollzugsanstalt Frankfurt/Oder Leipzig, Runde Ecke Ketschendorf Neubrandenburg Mühlberg Eichsfeld Waldheim Suhl Leipzig, Hinrichtungsstätte Brandenburg-Görden Magdeburg Bützow Berlin-Pankow Berlin-Rummelsburg Berlin, Checkpoint Charlie Halle, Roter Ochse Schwedt Erinnerungsort Torgau Justizunrecht - Diktatur - Widerstand Potsdam, Leistikowstraße Chemnitz Neustrelitz Berlin, Normannenstraße Jamlitz Sachsenhausen Schwerin, Demmlerplatz Bautzen Mödlareuth Berlin, Magdalenenstraße Hoheneck Dresden, Bautzner Straße Fünfeichen Berlin-Marienfelde
Historisches Bild Bautzen

"Wer Bautzen hört, der denkt an Knast!"

Der Name der sächsischen Kleinstadt steht symbolisch für Unrecht und Unterdrückung in SBZ und DDR.

Historischer Ort
schliessen
 
Seite drucken
Bildnachweis