Die strenge Hausordnung bestimmt den Alltag der Gefangenen in der Sonderhaftanstalt Bautzen II. Abends muss die Kleidung korrekt gefaltet auf dem Hocker vor die Zellentür gestellt werden. Gelbe „Schussbalken“ auf der Kleidung sollen die Häftlinge bei einem Ausbruch kenntlich machen.
In Bautzen gibt es zwei Gefängnisse: Bautzen I, das „Gelbe Elend“, ist Strafvollzugsanstalt der Volkspolizei.
Bautzen II steht als Sondergefängnis unter der Kontrolle des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).
Kein Fenster kann geöffnet werden, Tageslicht fällt nur durch dicke Glasbausteine in die Zellen. Die Häftlinge vollständig von der Außenwelt zu isolieren, das ist das Ziel der Untersuchungshaftanstalt Rostock. Der Zellenblock befindet sich im Innenhof des Gebäudekomplexes und wird so zusätzlich abgeschirmt –  die Gefangenen sind für ihre Angehörigen verschwunden.
Die Untersuchungshaftanstalt Rostock wird Ende der 1950er Jahre zusammen mit der Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) neu gebaut.
„Wie soll man die Einsamkeit und Loslösung von Zeit beschreiben? [...] Zwiegespräche mit der Glühbirne und den nassen Flecken an der Wand […]", erinnert sich Ewald Ernst an seine Zeit als Häftling in Hohenschönhausen. 20 Monate wird er dort gefangen gehalten. Die Zellen im Keller sind fensterlos, eine Glühbirne brennt Tag und Nacht. Folter durch Schlafentzug oder stundenlanges Stehen soll Geständnisse erpressen.
Hohenschönhausen ist ab 1951 die zentrale Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).
„Sie beziehen das rechte Bett. Ab jetzt sind Sie nur noch „Rechts", haben Sie verstanden!" So erinnert sich Wolfgang Welsch an seine Ankunft in der Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Berlin-Pankow 1964. Die Häftlinge dürfen ihre Namen nicht nennen und werden zu Nummern. Dieser Verlust der eigenen Identität ist für viele nur schwer zu ertragen.
Im Ost-Berliner Stadtteil Pankow unterhält das Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) seit den frühen 1950er Jahren eine Untersuchungshaftanstalt in der Kissingenstraße.
Bei der Zwangsarbeit verarbeiten sie gesundheitsgefährdende, krebserregende Stoffe. Nicht selten bekommen die Gefangenen verdorbene Lebensmittel zu essen.
Das Gefängnis in Cottbus – wegen der roten Backsteinfassade „Rotes Elend" genannt – untersteht seit 1951 dem Ministerium des Innern (MdI).
„Es war einfach schrecklich, ständig die Menschen am Domplatz zu hören, ohne Hoffnung zu haben, dort jemals wieder hingehen zu dürfen." Häftlinge berichten über ihre qualvollen Erfahrungen in der Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Erfurt. Bei Regelverstößen gibt es Schläge, Zwangsjacke, Dunkel- oder Einzelhaft.
Der Gefängnisbau in der Andreasstraße 37 ist ab 1952 die zentrale Untersuchungshaftanstalt der Bezirksverwaltung Erfurt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).
„Ich sehr schwach, befürchte Kollaps." Pastor Wilhelm Bartelt schreibt im Speziallager Fünfeichen gegen seine Angst an. Auf jedem erdenklichen Fetzen Papier – Lieferscheinen, alten Kalenderblättern, Rechnungen – notiert er sorgfältig sechs Monate lang alle Einzelheiten des Lageralltags.
Das sowjetische Speziallager Nr. 9 befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Landgutes Fünfeichen bei Neubrandenburg.
„Für eine Baracke gab es zwei Nachtaborte, auf 500 Häftlinge kamen drei Waschbecken", erinnert sich Erhart Krätzschmar. Was für ein Schock für den damals 16-jährigen, der nach zwei Wochen pausenloser Verhöre mit 250 anderen Menschen in eine völlig überfüllte Baracke eingepfercht wird. Jeden Tag muss er mit ansehen, wie die Toten zu Massengräbern transportiert werden, um Weihnachten 1946 „80 bis 100 Leichen täglich […]. An meinem Fenster vorbei".
Das sowjetische Speziallager Nr. 1 wird im September 1945 auf dem Gelände eines ehemaligen Kriegsgefangenenlagers der deutschen Wehrmacht nordöstlich der Stadt Mühlberg/Elbe vom sowjetischen Geheimdienst NKWD eingerichtet.
„Wir haben alle in den Jahren keine Esslöffel bekommen, die Essschüssel war das Universalstück", erinnert sich Walter Diehl, der 1946 in das sowjetische Speziallager kommt. Aus einem Stück Aluminium fertigt er einen Löffel – obwohl der Besitz von persönlichen Gegenständen streng verboten ist und schwer bestraft wird.
Das Speziallager Nr. 7 besteht seit August 1945 auf dem Gelände des ehemaligen nationalsozialistischen Konzentrationslagers.
„Vollständige Isolierung" ist die Hauptaufgabe des sowjetischen Speziallagers laut „Vorläufiger Lagerordnung" vom 27. Juli 1945: kein Kontakt zu Angehörigen, keine Benachrichtigung von Angehörigen im Todesfall, strenge Sicherheitsmaßnahmen, keine Arbeit.
Im militärisch geprägten Torgau werden zwei Gebäudekomplexe als sowjetische Speziallager (Nr. 8, Nr. 10) genutzt: das Fort Zinna und die Seydlitz-Kaserne.
Im Gebäude des Landgerichts am Münchner Platz in Dresden werden ab Mai 1952 bis Dezember 1956 nachweislich 66 zum Tode Verurteilte mit dem Fallbeil hingerichtet. Die Hälfte davon sind Opfer der politischen Strafjustiz.
Historischer Ort